Die Verbindung zwischen Marx(ismus) und Nietzsche(anismus) war auf unserem Blog schon wiederholt ein Thema. Inwiefern lassen sich die Gedanken des wohl wichtigsten Theoretikers der Linken und des philosophischen Chamäleons, der bekennender Antisozialist und Antifeminist war und u. a. Goebbels und Mussolini inspirierte, in sinnvollerweise Weise verbinden. Während es immer wieder Versuche eines linken Nietzscheanismus gab, fällt Estella Walters Fazit in diesem streitbaren Thesenartikel skeptisch aus: Zu unüberbrückbar sei der Gegensatz zwischen „historisch-dialektischem Materialismus“ und Nietzsches Idee des Willens zur Macht. Jenseits seiner Zeitdiagnose stelle sein Denken nur wenig emanzipatorischen Inhalt bereit.
Nachdem er auf unserem Blog bereits das Buch How to Philosophize with a Hammer and Sickle und den Youtube-Kanal von Jonas Čeika besprach (CCK Philosophy) (Link), interviewte Henry Holland den US-Amerikaner über die Blockaden der akademischen Philosophie, Nietzsches Relevanz als Denker am „Leitfaden des Leibes“ und über Spannungen zwischen seinem Anspruch als Antiphilosoph und seiner sozialen Position.