Nietzsche wurde von rechten Theoretikern und Politikern immer wieder zur Galionsfigur erhoben. Von Mussolini und Hitler bis hin zur AfD – immer wieder wird Nietzsche in Beschlag genommen, wenn es darum geht, der modernen Gesellschaft eine radikale reaktionäre Alternative entgegenzustellen. Besonders faszinierte Nietzsche die intellektuelle Rechte, etwa Autoren wie Ernst Jünger, Carl Schmitt und Martin Heidegger, die in den 20er Jahren ein kulturelles Vorfeld des aufziehenden Nationalsozialismus bildeten, auch wenn sie sich später von ihm teilweise distanzierten. Oft spricht man auch von der „Konservativen Revolution“1.
Was entnehmen diese Autoren Nietzsche und inwiefern lesen sie ihn einseitig und übersehen andere Potentiale in seinem Werk? Unser Autor Paul Stephan sprach darüber mit dem Philosophen Robert Hugo Ziegler.
„Techno“ – mit der gleichnamigen Schau im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich, mit Wanderausstellungen des Goethe-Instituts und Publikationen im deutschsprachigen Raum wird derzeit eine einstmals subkulturelle Bewegung gewürdigt, die in den 1990er Jahren mit der Berliner Love Parade zum Massenphänomen geworden war und in der Zürcher Street Parade bis heute weiterlebt. Bot (oder bietet) Techno jenes dionysische Kulturerleben, wie es Nietzsche in seinen Schriften gefeiert hat? Wäre Nietzsche ein Raver gewesen?