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Überschreitung

Sternenweh

Prolegomena einer Kritik der extraterrestrischen Vernunft

Sternenweh

Prolegomena einer Kritik der extraterrestrischen Vernunft

12.4.25
Michael Meyer-Albert

Am 12. April 1961 glückte dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin das Unglaubliche: Als erster Mensch in der Geschichte verließ er die schützende Atmosphäre unseres Heimatplaneten und umrundete in dem Raumschiff Wostok 1 die Erde. 2011 wurde der Jahrestag dieser „übermenschlichen“ Tat zum Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt erklärt. Die Sterne sind nun nicht mehr so weit weg. Mit dem erreichten technischen Fortschritt erhält die Phantasie einer Expansion der menschlichen Zivilisation in den Weltraum eine konkrete Plausibilität. Der folgende Text versucht sich auf diese Ausblicke philosophisch einen Reim zu machen und beschreibt zuletzt den Ansatz eines möglichen Weltraumprogramms von Nietzsche her. Zu seinen Lebzeiten gab es zwar noch nicht einmal Flugzeuge, seine Konzepte lassen sich jedoch auf dieses Thema wie sooft trotzdem in produktiver Weise anwenden.

Redaktioneller Hinweis: Einige schwierige Fachbegriffe haben wir in den Fußnoten erläutert.

Am 12. April 1961 glückte dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin das Unglaubliche: Als erster Mensch in der Geschichte verließ er die schützende Atmosphäre unseres Heimatplaneten und umrundete in dem Raumschiff Wostok 1 die Erde. 2011 wurde der Jahrestag dieser „übermenschlichen“ Tat zum Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt erklärt. Die Sterne sind nun nicht mehr so weit weg. Mit dem erreichten technischen Fortschritt erhält die Phantasie einer Expansion der menschlichen Zivilisation in den Weltraum eine konkrete Plausibilität. Der folgende Text versucht sich auf diese Ausblicke philosophisch einen Reim zu machen und beschreibt zuletzt den Ansatz eines möglichen Weltraumprogramms von Nietzsche her. Zu seinen Lebzeiten gab es zwar noch nicht einmal Flugzeuge, seine Konzepte lassen sich jedoch auf dieses Thema wie sooft trotzdem in produktiver Weise anwenden. Redaktioneller Hinweis: Einige schwierige Fachbegriffe haben wir in den Fußnoten erläutert.

Mit Nietzsche im Gepäck durch Südostasien II

Kambodscha

Mit Nietzsche im Gepäck durch Südostasien II

Kambodscha

20.3.25
Natalie Schulte

Unsere Autorin Natalie Schulte ist neun Monate lang in Südostasien mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und berichtet in einer kurzen Essayreihe von ihren Reiseerfahrungen mit und ohne Nietzsche. Diesmal geht es um die weite Ebene Kambodschas und die Tempelanlagen von Angkor mitten im Dschungel.

(Link zu Teil 1 zu Vietnam)

Unsere Autorin Natalie Schulte ist neun Monate lang in Südostasien mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und berichtet in einer kurzen Essayreihe von ihren Reiseerfahrungen mit und ohne Nietzsche. Diesmal geht es um die weite Ebene Kambodschas und die Tempelanlagen von Angkor mitten im Dschungel.

Kafkas und Nietzsches vor dem Staat flüchtender Mensch

Oder: Frau-Werden nach Deleuze & Guattari

Kafkas und Nietzsches vor dem Staat flüchtender Mensch

Oder: Frau-Werden nach Deleuze & Guattari

3.12.24
Hans-Martin Schönherr-Mann

Kafka und Nietzsche eint die Auseinandersetzung mit Staat und Bürokratie. Deleuze & Guattari, deren Werke sich auf beide stützen, entwickeln eine unpolitische Antwort auf die fatale politische Situation, nämlich Verwandlungen nach Kafka, ein über sich Hinauswachsen nach Nietzsche, was man als Fluchtlinien aus einer bevormundenden Gesellschaft verstehen kann.

Kafka und Nietzsche eint die Auseinandersetzung mit Staat und Bürokratie. Deleuze & Guattari, deren Werke sich auf beide stützen, entwickeln eine unpolitische Antwort auf die fatale politische Situation, nämlich Verwandlungen nach Kafka, ein über sich Hinauswachsen nach Nietzsche, was man als Fluchtlinien aus einer bevormundenden Gesellschaft verstehen kann.

„Der höchste Gegenspieler“

Daniel Tutt und Henry Holland im Gespräch

„Der höchste Gegenspieler“

Daniel Tutt und Henry Holland im Gespräch

13.11.24
Henry Holland & Daniel Tutt

Nach zwei vorherigen Beiträgen zu Nietzsche in der Anglosphere für diesen Blog, interviewte Henry Holland den US-Amerikanischen Denker Daniel Tutt über seine Perspektive auf Nietzsche als wichtigsten Antagonisten der Linken. Dabei kam das Gespräch unter anderem auf Huey Newton, Anführer der Black Panthers in den 1970er-Jahren, und was dessen „parasitische“ Art Nietzsche zu lesen bewirkte. Eine unredigierte und ungekürzte Fassung dieses Interviews, im englischsprachigen O-Ton, ist auf dem Youtube-Kanal von Tutt anzuhören und anzuschauen (Link).

Nach zwei vorherigen Beiträgen zu Nietzsche in der Anglosphere für diesen Blog, interviewte Henry Holland den US-amerikanischen Denker Daniel Tutt über seine Perspektive auf Nietzsche als wichtigsten Antagonisten der Linken. Dabei kam das Gespräch unter anderem auf Huey Newton, Anführer der Black Panthers in den 1970er-Jahren, und was dessen „parasitische“ Art Nietzsche zu lesen bewirkte. Eine unredigierte und ungekürzte Fassung dieses Interviews, im englischsprachigen O-Ton, ist auf dem Youtube-Kanal von Tutt anzuhören und anzuschauen (Link).

Seht, ich lehre euch den Transhumanisten

Friedrich Nietzsche als Personal Trainer des Extropianismus

Seht, ich lehre euch den Transhumanisten

Friedrich Nietzsche als Personal Trainer des Extropianismus

23.10.24
Jörg Scheller

Nachdem Natalie Schulte in der vergangenen Woche über den Widerhall von Nietzsches „Übermenschen“-Idee in der Gründerszene berichtete (Link), widmet sich der Schweizer Kunstwissenschaftler Jörg Scheller in dieser Woche ihrem Fortleben im Extropianismus, einer Unterform des Transhumanismus, der es darum geht, die menschliche Evolution auf individueller wie auch auf Gattungsebene künstlich zu beschleunigen mit den Mitteln der modernen Technik. Dem physikalischen Gesetz der „Entropie“, wonach in geschlossenen Systemen die Tendenz besteht, alle Energiegefälle auszugleichen, bis sich ein Gleichgewichtszustand hergestellt hat – auf das Universum bezogen ein Zustand des völligen Erkaltens –, setzen die Verfechter dieser Strömung das Prinzip der „Extropie“, der zunehmenden Vitalität eines Systems, entgegen.

Nachdem Natalie Schulte in der vergangenen Woche über den Widerhall von Nietzsches „Übermenschen“-Idee in der Gründerszene berichtete (Link), widmet sich der Schweizer Kunstwissenschaftler Jörg Scheller in dieser Woche ihrem Fortleben im Extropianismus, einer Unterform des Transhumanismus, der es darum geht, die menschliche Evolution auf individueller wie auch auf Gattungsebene künstlich zu beschleunigen mit den Mitteln der modernen Technik. Dem physikalischen Gesetz der „Entropie“, wonach in geschlossenen Systemen die Tendenz besteht, alle Energiegefälle auszugleichen, bis sich ein Gleichgewichtszustand hergestellt hat – auf das Universum bezogen ein Zustand des völligen Erkaltens –, setzen die Verfechter dieser Strömung das Prinzip der „Extropie“, der zunehmenden Vitalität eines Systems, entgegen.

„Ein Göttertisch für göttliche Würfel und Würfelspieler!“

Nietzsches Übermensch zu Besuch in der Gründerszene

„Ein Göttertisch für göttliche Würfel und Würfelspieler!“

Nietzsches Übermensch zu Besuch in der Gründerszene

15.10.24
Natalie Schulte

Nietzsches Übermensch ist tot. Kaum einer kann noch etwas mit dieser obskuren Idee anfangen. Möchte man meinen. Und doch begegnen einem im aktuellen Startup-Milieu zahlreiche Versatzstücke aus Zarathustras Verheißung. Was hat es damit auf sich? – Natalie Schulte widmet sich anlässlich von Nietzsches 180. Geburtstag diesem eigenartigen Fortleben einer der bekanntesten Konzepte des Philosophen. Ein Plädoyer dafür, sich Nietzsches Idee trotz ihrer vergangenen und gegenwärtigen Missdeutungen doch noch einmal genauer anzusehen.

Hinweis der Redaktion: Längere englische Zitate haben wir in den Fußnoten selbst ins Deutsche übersetzt.

Nietzsches Übermensch ist tot. Kaum einer kann noch etwas mit dieser obskuren Idee anfangen. Möchte man meinen. Und doch begegnen einem im aktuellen Startup-Milieu zahlreiche Versatzstücke aus Zarathustras Verheißung. Was hat es damit auf sich? – Natalie Schulte widmet sich anlässlich von Nietzsches 180. Geburtstag diesem eigenartigen Fortleben einer der bekanntesten Konzepte des Philosophen. Ein Plädoyer dafür, sich Nietzsches Idee trotz ihrer vergangenen und gegenwärtigen Missdeutungen doch noch einmal genauer anzusehen.