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Malerei

Barbarinnen – wenn Frauen zur Gefahr werden

Barbarinnen – wenn Frauen zur Gefahr werden

4.12.25
Olimpia Smolenska

In der heutigen Welt, die sich modern und gleichberechtigt nennen will, wirken alte Muster fort – Rivalität statt Solidarität, Anpassung statt Aufbruch. Der Essay fragt provokant: Wo sind die Barbaren des 21. Jahrhunderts? Er zeigt das Entstehen einer neuen weiblichen Kraft – einer Frau, die nicht zerstört, sondern verweigert, die sich alten Rollen entzieht und aus Schmerz schöpferische Kraft gewinnt. Durch Beispiele aus der Realität und der Literatur versucht der Text zu zeigen, dass wahre Veränderung nicht in Gehorsam, sondern im mutigen „Nein“ beginnt – und dass Solidarität unter den Frauen die eigentliche Revolution sein könnte.

Wir prämierten den Text mit dem zweiten Platz des diesjährigen Eisvogel-Preises für radikale Essayistik (Link).

Wer ihn lieber anhören möchte, findet ihn zusätzlich eingelesen von Caroline Will auf dem YouTube-Kanal der Halkyonischen Assoziation für radikale Philosophie (Link) oder auf Soundcloud (Link).

In der heutigen Welt, die sich modern und gleichberechtigt nennen will, wirken alte Muster fort – Rivalität statt Solidarität, Anpassung statt Aufbruch. Der Essay fragt provokant: Wo sind die Barbaren des 21. Jahrhunderts? Er zeigt das Entstehen einer neuen weiblichen Kraft– einer Frau, die nicht zerstört, sondern verweigert, die sich alten Rollen entzieht und aus Schmerz schöpferische Kraft gewinnt. Durch Beispiele aus der Realität und der Literatur versucht der Text zu zeigen, dass wahre Veränderung nicht in Gehorsam, sondern im mutigen „Nein“ beginnt – und dass Solidarität unter den Frauen die eigentliche Revolution sein könnte.

Nietzsche und Cyborgs

Der internationale Nietzsche-Kongress 2025

Nietzsche und Cyborgs

Der internationale Nietzsche-Kongress 2025

15.11.25
Emma Schunack

Unter dem Thema Nietzsches Technologien wurden in diesem Jahr wieder internationale Besuchende zur Konferenz der Nietzsche-Gesellschaft nach Naumburg an der Saale eingeladen. In der Zeit vom 16. bis zum 19. Oktober gab es neben verschiedenen Vorträgen, einem Film-Screening sowie einem Konzert außerdem eine Kunstausstellung zu besuchen. Unsere Autorin Emma Schunack war vor Ort und berichtet von ihren Eindrücken. Ihre Frage: Wie können Nietzsches Technologien im technologischen Zeitalter Ausdruck finden?

Unter dem Thema Nietzsches Technologien wurden in diesem Jahr wieder internationale Besuchende zur Jahrestagung der Nietzsche-Gesellschaft nach Naumburg an der Saale eingeladen. In der Zeit vom 16. bis zum 19. Oktober gab es neben verschiedenen Vorträgen, einem Film-Screening sowie einem Konzert außerdem eine Kunstausstellung zu besuchen. Unsere Autorin Emma Schunack war vor Ort und berichtet von ihren Eindrücken. Ihre Frage: Wie können Nietzsches Technologien im technologischen Zeitalter Ausdruck finden?

„Friede mit dem Islam“?

Wanderungen mit Nietzsche durch Glasgows muslimischen Süden: Teil 1

„Friede mit dem Islam“?

Wanderungen mit Nietzsche durch Glasgows muslimischen Süden: Teil 1

8.11.25
Henry Holland

In dem vorerst letzten Beitrag unserer Reihe „Wanderungen mit Nietzsche“ (Link) begibt sich unser Stammautor Henry Holland in eine für die meisten von uns unbekannte Welt. Er begab sich im Spätsommer zu Fuß in den muslimisch geprägten Süden der schottischen Großstadt Glasgow, um dort zwischen Charity-Shops, Moscheen, Buchläden und Restaurants mit den Bewohnern des Viertels ins Gespräch zu kommen und zu erkunden, wie es um den heutigen westlichen Islam bestellt: Wie ticken heutige in Europa lebende Muslime? Wie verstehen sie den Islam? Inwieweit sind sie in die säkulare britische Gesellschaft integriert? Und können Nietzsches Gedanken dabei helfen, ihre Perspektive besser zu verstehen?

Am Anfang seines Zweiteilers gibt Holland zunächst einen kurzen Einblick in den Forschungsstand zu Nietzsches Auseinandersetzung mit dem Islam und seiner Aneignung in der muslimischen Welt. Er berichtet dann über einen Vortrag von Timothy Winter über den französischen Theoretiker und Künstler Pierre Klossowski und dessen Verhältnis zum Bekenntnis Mohammeds. Diese Vorlesung war es, die ihn dazu inspirierte, diese Reise zu unternehmen, die ihn mitten in eines der meistdiskutierten Themen im Europa unserer Gegenwart führte: „Sag, wie hast du’s mit der Religion des Propheten?“ Der Artikel schließt mit dem Beginn seiner Aufzeichnungen.

Aus dem Englischen übersetzt von Lukas Meisner. Zum englischen Originaltext.

In dem vorerst letzten Beitrag unserer Reihe „Wanderungen mit Nietzsche“ (Link) reflektiert unser Stammautor Henry Holland, was er im Spätsommer erlebte, als er zu Fuß im muslimisch geprägten Süden der schottischen Großstadt Glasgow unterwegs war. Am Anfang seines Zweiteilers gibt Holland zunächst einen kurzen Einblick in den Forschungsstand zu Nietzsches Auseinandersetzung mit dem Islam und seine Aneignung in der muslimischen Welt. Er berichtet dann über einen Vortrag von Timothy Winter über den französischen Theoretiker und Künstler Pierre Klossowski und dessen Verhältnis zum Bekenntnis Mohammeds. Diese Vorlesung war es, die ihn dazu inspirierte, diese Reise zu unternehmen, die ihn mitten in eines der meistdiskutierten Themen im Europa unserer Gegenwart führte: „Sag, wie hast du’s mit der Religion des Propheten?“ Der Artikel schließt mit dem Beginn seiner Aufzeichnungen.

Dionysos ohne Eros

War Nietzsche ein Incel?

Dionysos ohne Eros

War Nietzsche ein Incel?

2.9.25
Christian Saehrendt

Dass sich Nietzsche schwer mit Frauen tat, ist allgemein bekannt. Um seine sexuelle Orientierung und Aktivität ranken sich bis heute Rätsel und Spekulationen. Immer wieder inspirierte diese Frage Künstlerinnen und Künstler zu provokant-spöttischen Darstellungen. Lässt er sich womöglich als „Incel“ bezeichnen? Als unfreiwilliger Junggeselle, im Sinne der heutigen Debatte um die frauenfeindliche „Incel-Bewegung“? Christian Saehrendt geht dieser Frage nach und versucht Licht ins Dunkel um Nietzsches kompliziertes Verhältnis zum „anderen Geschlecht“ zu bringen.

Dass sich Nietzsche schwer mit Frauen tat, ist allgemein bekannt. Um seine sexuelle Orientierung und Aktivität ranken sich bis heute Rätsel und Spekulationen. Immer wieder inspirierte diese Frage Künstlerinnen und Künstler zu provokant-spöttischen Darstellungen. Lässt er sich womöglich als „Incel“ bezeichnen? Als unfreiwilliger Junggeselle, im Sinne der heutigen Debatte um die frauenfeindliche „Incel-Bewegung“? Christian Saehrendt geht dieser Frage nach und versucht Licht ins Dunkel um Nietzsches kompliziertes Verhältnis zum „anderen Geschlecht“ zu bringen.

Moralische Schwäche in Macht verwandeln

Nietzsche und der Ressentiment-Vorwurf

Moralische Schwäche in Macht verwandeln

Nietzsche und der Ressentiment-Vorwurf

4.7.25
Hans-Martin Schönherr-Mann

Fremde erscheinen vielen unheimlich. Prompt befürchten sie, dass diese Fremden ihnen schaden. Viele passabel Verdienende halten Bürgergeldempfänger für faul und gönnen diesen daher die staatliche Unterstützung nicht. Vielen Gebildeten erscheinen Ungebildete grob und einfältig, mit denen sie daher möglichst nichts zu tun haben wollen, denen sie nicht trauen. Religiöse Menschen fürchten sich oft vor Atheisten, die ihrerseits Berührungsängste vor der Religion haben. Was man nicht kennt, erscheint häufig als gefährlich und das wertet man vorschnell ab. Solcherart Vorurteile führen zur Ablehnung, die sich häufig so verfestigt, dass Gegenargumente gar nicht mehr gehört werden. Das ist Ressentiment, das es schon lange gibt, das aber heute in vielen politischen und sozialen Debatten Konsens fast unmöglich macht. Das kann in Hass und Verachtung ausarten und daran anschließend in Gewalt ob zwischen Arm und Reich, Rechts und Links, Machos und Feministinnen, Abtreibungsgegnern und Abtreibungsbefürwortern, Vegetariern und Fleischessern. Wenn sich eine Seite durchsetzt, zwingt sie den anderen ihre Werte auf, wird das Ressentiment sogar schöpferisch. Allemal verhindert es, dass man sich darum bemüht, den anderen zu verstehen. Für Nietzsche treibt das Ressentiment seit langem den Streit über das moralisch Gebotene.

„Ressentiment“ ist einer der Schlüsselbegriffe von Nietzsches Spätwerk. Der Philosoph meint damit einen verinnerlichten und verfestigten Affekt der Rache, der zur Herausbildung eines insgesamt verneinenden Weltzugangs führt. Insbesondere in Zur Genealogie der Moral versucht Nietzsche zu zeigen, dass die gesamte europäische Kultur seit dem Aufstieg des Christentums auf diesem Affekt fuße. Judentum und Christentum propagierten in ihrem Hass auf die Aristokraten eine Ethik der Schwachen – in diesem Akt werde das Ressentiment kreativ. Nietzsche will nun mit einer neuen kreativen Ethik zu einer neuerlichen Umwertung der Werte beitragen, um zu einer lebensbejahenden aristokratischen Ethik der „Starken“ zurückzufinden. Hans-Martin Schönherr-Mann führt in diesem Artikel in Nietzsches Überlegungen zum Ressentiment ein und arbeitet heraus, was den gegenseitigen Ressentiment-Vorwurf bis heute so populär macht.

Fremde erscheinen vielen unheimlich. Prompt befürchten sie, dass diese Fremden ihnen schaden. Viele passabel Verdienende halten Bürgergeldempfänger für faul und gönnen diesen daher die staatliche Unterstützung nicht. Vielen Gebildeten erscheinen Ungebildete grob und einfältig, mit denen sie daher möglichst nichts zu tun haben wollen, denen sie nicht trauen. Religiöse Menschen fürchten sich oft vor Atheisten, die ihrerseits Berührungsängste vor der Religion haben. Was man nicht kennt, erscheint häufig als gefährlich und das wertet man vorschnell ab. Solcherart Vorurteile führen zur Ablehnung, die sich häufig so verfestigt, dass Gegenargumente gar nicht mehr gehört werden. Das ist Ressentiment, das es schon lange gibt, das aber heute in vielen politischen und sozialen Debatten Konsens fast unmöglich macht. Das kann in Hass und Verachtung ausarten und daran anschließend in Gewalt ob zwischen Arm und Reich, Rechts und Links, Machos und Feministinnen, Abtreibungsgegnern und Abtreibungsbefürwortern, Vegetariern und Fleischessern. Wenn sich eine Seite durchsetzt, zwingt sie den anderen ihre Werte auf, wird das Ressentiment sogar schöpferisch. Allemal verhindert es, dass man sich darum bemüht, den anderen zu verstehen. Für Nietzsche treibt das Ressentiment seit langem den Streit über das moralisch Gebotene. „Ressentiment“ ist einer der Schlüsselbegriffe von Nietzsches Spätwerk. Der Philosoph meint damit einen verinnerlichten und verfestigten Affekt der Rache, der zur Herausbildung eines insgesamt verneinenden Weltzugangs führt. Insbesondere in Zur Genealogie der Moral versucht Nietzsche zu zeigen, dass die gesamte europäische Kultur seit dem Aufstieg des Christentums auf diesem Affekt fuße. Judentum und Christentum propagierten in ihrem Hass auf die Aristokraten eine Ethik der Schwachen – in diesem Akt werde das Ressentiment kreativ. Nietzsche will nun mit einer neuen kreativen Ethik zu einer neuerlichen Umwertung der Werte beitragen, um zu einer lebensbejahenden aristokratischen Ethik der „Starken“ zurückzufinden. Hans-Martin Schönherr-Mann führt in diesem Artikel in Nietzsches Überlegungen zum Ressentiment ein und arbeitet heraus, was den gegenseitigen Ressentiment-Vorwurf bis heute so populär macht.

Mit Nietzsche die Künstliche Intelligenz befragen

Zur Kritik aktueller KI-Diskurse

Mit Nietzsche die Künstliche Intelligenz befragen

Zur Kritik aktueller KI-Diskurse

29.5.25
Hans-Martin Schönherr-Mann

Transhumanisten glauben, mit der Künstlichen Intelligenz die wahre Welt zu erfassen. Das hat nicht nur Nietzsche als Unsinn vorgeführt. Der KI werden Moralprogramme eingegeben. Mit Nietzsche verlängert sich dadurch eine lebensfeindliche Moral. Und dass die KI den Menschen hilft, das hätte Nietzsche auch schon hinterfragt. Die Menschen müssen sich vielmehr der KI unterwerfen. Mit Nietzsche können sie sich ihrer Macht entziehen.

Transhumanisten glauben mit der Künstlichen Intelligenz, die wahre Welt zu erfassen. Das hat nicht nur Nietzsche als Unsinn vorgeführt. Der KI werden Moralprogramme eingegeben. Mit Nietzsche verlängert sich dadurch eine lebensfeindliche Moral. Und dass die KI den Menschen hilft, das hätte Nietzsche auch schon hinterfragt. Die Menschen müssen sich vielmehr der KI unterwerfen. Mit Nietzsche können sie sich ihrer Macht entziehen.

Zwischen Ungeheuern und Abgründen

Wanderungen durch den Nihilismus der Moderne auf den Spuren Nietzsches und Kierkegaards – Teil 1

Zwischen Ungeheuern und Abgründen

Wanderungen durch den Nihilismus der Moderne auf den Spuren Nietzsches und Kierkegaards – Teil 1

5.5.25
Paul Stephan

Wie in unserer Artikelserie „Wanderungen mit Nietzsche“ bereits deutlich wurde, spielt die Metapher des Wanderns in Nietzsches Werk eine fundamentale Rolle. In diesem zweiteiligen Essay untersucht Paul Stephan, inwiefern bei Nietzsche der Wanderer als Personifikation des modernen Nihilismus dient und er damit ein zentrales Leitthema der kulturellen Moderne variiert, das sich u. a. auch den Schriften des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, der am 5. Mai 1813 in Kopenhagen geboren wurde, wo er am 11. November 1855 auch verstarb, entnehmen lässt.

Wie in unserer Artikelserie „Wanderungen mit Nietzsche“ bereits deutlich wurde, spielt die Metapher des Wanderns in Nietzsches Werk eine fundamentale Rolle. In diesem zweiteiligen Essay untersucht Paul Stephan, inwiefern bei Nietzsche der Wanderer als Personifikation des modernen Nihilismus dient und er damit ein zentrales Leitthema der kulturellen Moderne variiert, das sich u. a. auch den Schriften des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, der am 5. Mai 1813 in Kopenhagen geboren wurde, wo er am 11. November 1855 auch verstarb, entnehmen lässt.

Was macht ChatGPT mit der Philosophie?

Versuch einer kritischen Einordnung

Was macht ChatGPT mit der Philosophie?

Versuch einer kritischen Einordnung

29.8.24
Paul Stephan

Zu Nietzsches Todestag führte Paul Stephan auf diesem Blog ein ausführliches Interview mit dem Programm ChatGPT, um die Leistungsfähigkeit des Programms zu testen, wenn es um tiefschürfende philosophische Fragen geht (Link). Es folgt eine kritische Reflexion dieses Experiments.

Die Bilder zu diesem Interview wurden, sofern nicht anders gekennzeichnet, mit der Software DeepAI erstellt. Die Anweisung zum Artikelbild lautete „Nietzsche and ChatGPT“, die zu den Bildern im Artikel „ChatGPT talks about Nietzsche“.

Zu Nietzsches Todestag führte Paul Stephan auf diesem Blog ein ausführliches Interview mit dem Programm ChatGPT, um die Leistungsfähigkeit des Programms zu testen, wenn es um tiefschürfende philosophische Fragen geht (Link). Es folgt eine kritische Reflexion dieses Experiments. Die Bilder zu diesem Interview wurden, sofern nicht anders gekennzeichnet, mit der Software DeepAI erstellt. Die Anweisung zum Artikelbild lautete „Nietzsche and ChatGPT“, die zu den Bildern im Artikel „ChatGPT talks about Nietzsche“.

Der Künstler als Egomane

Eine Abrechnung?

Der Künstler als Egomane

Eine Abrechnung?

20.8.24
Natalie Schulte

Künstler kommen bei Nietzsche oft nicht gut weg. Sie stellen den Prototypen des unselbstständigen, wahrheitsfeindlichen und wirklichkeitsverneinenden Menschen dar, der ohne Selbstbeherrschung seinen eigenen Stimmungen ausgeliefert ist. Ein kindisches, dramatisierendes, jähzorniges und im Ganzen lächerliches Wesen, ein Egomane, dessen Handeln und Gehabe allein darauf ausgerichtet ist, um den Beifall der Anderen zu buhlen. Oder ist Nietzsche hier nicht ganz beim Wort zu nehmen? Sollte damit tatsächlich sein letztes Urteil über den kreativen Geist gefallen sein?

Vieles von dem, was Nietzsche am Künstler beschreibt, entwickelt er an der Figur Richard Wagner, mit dem ihn eine kurze, intensive, letztlich aber vor allem enttäuschende Bekanntschaft verbindet. Der Künstler und der Denker, so hätte für Nietzsche eine Zeit lang die ideale Freundschaft aussehen können. Aber nach dem Bruch mit Wagner hat Nietzsche viel Abfälliges über den Künstler als Typus zu sagen. Wie anders – zum Vergleich – gestaltet sich die Freundschaft zwischen Künstler und Denker in Narziß und Goldmund von Hermann Hesse, der sich ausführlich mit Nietzsche auseinandersetzt.

Künstler kommen bei Nietzsche oft nicht gut weg. Sie stellen den Prototypen des unselbstständigen, wahrheitsfeindlichen und wirklichkeitsverneinenden Menschen dar, der ohne Selbstbeherrschung seinen eigenen Stimmungen ausgeliefert ist. Ein kindisches, dramatisierendes, jähzorniges und im Ganzen lächerliches Wesen, ein Egomane, dessen Handeln und Gehabe allein darauf ausgerichtet ist, um den Beifall der Anderen zu buhlen. Oder ist Nietzsche hier nicht ganz beim Wort zu nehmen? Sollte damit tatsächlich sein letztes Urteil über den kreativen Geist gefallen sein?Vieles von dem, was Nietzsche am Künstler beschreibt, entwickelt er an der Figur Richard Wagner, mit dem ihn eine kurze, intensive, letztlich aber vor allem enttäuschende Bekanntschaft verbindet. Der Künstler und der Denker, so hätte für Nietzsche eine Zeit lang die ideale Freundschaft aussehen können. Aber nach dem Bruch mit Wagner hat Nietzsche viel Abfälliges über den Künstler als Typus zu sagen. Wie anders – zum Vergleich – gestaltet sich die Freundschaft zwischen Künstler und Denker in Narziß und Goldmund von Hermann Hesse, der sich ausführlich mit Nietzsche auseinandersetzt.

Nietzsches Affe, Nietzsches Pfaffe

Die Causa Oswald Spengler

Nietzsches Affe, Nietzsches Pfaffe

Die Causa Oswald Spengler

12.8.24
Christian Saehrednt

Im folgenden Artikel gibt Christian Saehrendt einen kurzen Einblick in das Werk eines der vielleicht umstrittensten, aber auch einflussreichsten Nietzsche-Interpreten des 20. Jahrhunderts: den deutschen Philosophen Oswald Spengler (1880–1936). Der Verfasser von Der Untergang des Abendlandes (1917/22) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Konservativen Revolution“, einer intellektuellen Strömung, welche vor 1933 maßgeblich an der kulturellen Destabilisierung der Weimarer Republik beteiligt war. In Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten, wird er im globalen Kontext weiterhin eifrig rezipiert, so etwa in Russland.

Im folgenden Artikel gibt Christian Saehrendt einen kurzen Einblick in das Werk einer der vielleicht umstrittensten, aber auch einflussreichsten Nietzsche-Interpreten des 20. Jahrhunderts: den deutschen Philosophen Oswald Spengler (1880–1936). Der Verfasser von Der Untergang des Abendlandes (1917/22) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Konservativen Revolution“, eine intellektuelle Strömung, welche vor 1933 maßgeblich an der kulturellen Destabilisierung der Weimarer Republik beteiligt war. In Deutschland weitgehend in Vergessenheit, wird er im globalen Kontext weiterhin eifrig rezipiert, so etwa in Russland.